Nur die 2%s KMU investiert in Künstlicher Intelligenz
Trotz einer lebhaften öffentlichen Debatte scheint künstliche Intelligenz (KI) weit von der Prioritätenliste italienischer kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) entfernt zu sein. Nur ein minimaler Prozentsatz, 2%, der italienischen KMU mit mindestens 10 Mitarbeitern hat zwischen 2019 und 2021 in Informationstechnologien (IT) investiert. Diese Zahl steigt nur geringfügig auf 10%, wenn wir Investitionen in KI zusammen mit denen in Big Data betrachten.
Ein Blick auf die Inapp-Untersuchung
Inapp (Nationales Institut für Analyse der öffentlichen Politik) hat kürzlich interessante Daten zur Einführung von KI in italienischen Unternehmen veröffentlicht. Die Umfrage, die Teil des VI Survey of Businesses and Work (RIL) ist, untersuchte rund 30.000 Unternehmen im gesamten Staatsgebiet.
Unternehmensgröße als entscheidende Variable
Die KI-Einführung in Italien scheint stark von Unternehmensgröße, geografischer Lage und Branche beeinflusst zu werden. So nutzen beispielsweise nur 1,5 % der kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern KI, während dieser Anteil bei Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern auf 1,2 % steigt. Diese Diskrepanz könnte zu einem Wettbewerbsgefälle zwischen verschiedenen Unternehmenstypen führen und bestehende Ungleichheiten weiter verschärfen.
Auswirkungen von KI auf Beschäftigung und Ausbildung
Entgegen der landläufigen Meinung, dass KI ein potenzieller Jobvernichter sei, zeichnet die Inapp-Umfrage ein anderes Bild. Investitionen in KI, insbesondere in Kombination mit Investitionen in Big Data und Robotik, korrelieren tatsächlich mit einem leichten Anstieg (+0,71 TP3Billionen) der Arbeitskräftenachfrage. Dies liegt daran, dass KI Unternehmen dazu veranlasst, mehr in die berufliche Weiterbildung zu investieren. Die Ausgaben steigen dabei um 131 TP3Billionen, selbst wenn andere fortschrittliche Technologien fehlen.
Energiewende und Künstliche Intelligenz
Ein weiterer überraschender Aspekt ist der Zusammenhang zwischen KI und Nachhaltigkeit. Laut Inapp korreliert die Einführung fortschrittlicher Technologien wie KI und Big Data positiv mit den Bemühungen der Unternehmen um die Energie- und Umweltwende.
Das Wort an Sebastiano Fadda, Präsident von Inapp
Sebastiano Fadda weist auf den Mangel an KI-Fähigkeiten bei italienischen KMU hin. Trotz des Bewusstseins über die Existenz von KI wissen viele Unternehmen nicht, wie sie diese effektiv nutzen können, um ihre Leistung zu verbessern. Diese Qualifikationslücke stellt in Kombination mit dem Fehlen einer etablierten digitalen Kultur eine große Herausforderung dar.
Schlussfolgerungen und abschließende Überlegungen
In Italien ist KI, insbesondere bei KMU, noch immer ein weitgehend unerforschtes und wenig genutztes Feld. Diese „technologische Trägheit“ bremst nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern auch den Fortschritt hin zu einer nachhaltigeren und inklusiveren Gesellschaft. Investitionsstrategien in KI und berufliche Weiterbildung scheinen der Schlüssel zur Überwindung dieser Hindernisse zu sein, erfordern jedoch ein gemeinsames Engagement des privaten und öffentlichen Sektors.