Gesundheit, Künstliche Intelligenz es ist nützlich, aber es muss reguliert werden
In den letzten Jahren hat künstliche Intelligenz (KI) hat im Gesundheitswesen eine immer zentralere Rolle erlangt. Laut Hans Kluge, dem europäischen Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bringt der zunehmende Einsatz von KI im Gesundheitssektor jedoch die Notwendigkeit einer strengen Regulierung mit sich.
Hans Kluge brachte seine Ansichten während einer WHO-Veranstaltung zum Thema Zukunft der Gesundheit im digitalen Zeitalter zum Ausdruck. „KI hat enormes Potenzial, zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Medikamente und medizinischer Vorsorgeuntersuchungen“, sagte er. Er betonte jedoch, dass die eigentliche Gefahr in der „fehlenden Regulierung“ liege.
In der Medizin gilt der Grundsatz „primum non nocere“ – zuallererst: keinen Schaden anrichten. Deshalb müssen Regierungen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass KI ethisch und sicher eingesetzt wird, ohne Innovationen zu behindern.
Zukünftige Herausforderungen im Gesundheitswesen: Pandemien und Personalmangel
Neben der KI erörterte der WHO-Direktor weitere unmittelbare Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit. Dazu gehören ein mögliches Wiederaufleben von Covid-19 und der Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen in mehreren europäischen Ländern. Ihm zufolge seien die Länder zwar besser auf zukünftige Wellen von Covid-19 vorbereitet, die Wachsamkeit dürfe jedoch nicht unterbrochen werden. Kontinuierliche Abwassertests und Massenimpfungen, auch gegen die saisonale Grippe, sind von entscheidender Bedeutung.
Die zunehmende Übertragung von Covid und neuen Varianten
Das ECDC (Europäisches Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten) hat in den letzten Wochen einen Anstieg der Covid-Übertragung festgestellt. Darüber hinaus sind neue Untervarianten des Virus wie EG.5 und BA.2.86 aufgetaucht, was die Bedenken hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit erhöht. Glücklicherweise haben Pfizer und Moderna berichtet, dass ihre aktualisierten Impfstoffe gegen diese neuen Varianten wirksam sind.
Probleme jenseits der Pandemie: Krieg und Klimawandel
Hans Kluge betonte, dass zwei weitere große Bedrohungen für die globale Gesundheit drohen: der Krieg in der Ukraine und der Klimawandel. Die UN berichteten, dass seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 mehr als tausend Angriffe auf ukrainische Gesundheitseinrichtungen verübt wurden. Was den Klimawandel betrifft, so sei die Bedrohung bereits „hier und jetzt“, so Kluge.
Krise des Gesundheitspersonals und das Rentenalter
Ein weiterer kritischer Aspekt ist der Mangel an Gesundheitspersonal in Europa. Viele Ärzte werden bald das Rentenalter erreichen, und dies gibt den Gesundheitssystemen zunehmend Anlass zur Sorge. „Mehr als 40% unserer Hausärzte nähern sich dem Rentenalter oder haben es bereits erreicht“, warnte Kluge und unterstrich die Notwendigkeit, die Organisation der Gesundheitsversorgung zu überdenken und den Verwaltungsaufwand für Ärzte zu reduzieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass KI zwar bahnbrechende Chancen im Gesundheitswesen bietet, es jedoch von entscheidender Bedeutung ist, gleichzeitig andere Herausforderungen anzugehen, wie z. B. Regulierung, anhaltende Wachsamkeit bei Pandemien und Personalmangel im Gesundheitswesen. All dies erfordert einen ausgewogenen und ganzheitlichen Ansatz, um auch in Zukunft eine sichere und wirksame Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.